Wie kann man den Stoffwechsel messen lassen? Insights von Ferdinand Bader

Stoffwechsel, Gewichtsabnahme, Grundumsatz, Energiehaushalt – all das hängt eng zusammen. Doch warum kämpfen viele Menschen trotz Diäten und Sport mit hartnäckigen Kilos? Und wie kann man den Stoffwechsel bestimmen, um die richtigen Ansätze zu finden? Genau darum ging es in der aktuellen Folge von „Gesund Werden, Gesund Bleiben“ mit Gastgeber Timon Hartung und Gast Ferdinand Bader, Diplom-Sportwissenschaftler und Stoffwechselspezialist.

Was ist der Stoffwechsel eigentlich?

Der Stoffwechsel ist die Grundlage unseres Energiehaushalts. Ferdinand Bader erklärte, dass der Stoffwechsel vor allem die Energiegewinnung aus den drei Makronährstoffen Proteine, Kohlenhydrate und Fette beschreibt. Diese werden in den Mitochondrien (den „Kraftwerken der Zellen“) zu Energie in Form von ATP (Adenosintriphosphat) umgewandelt.
„Wenn unser Stoffwechsel gut funktioniert, beeinflusst das nicht nur unser Gewicht, sondern auch Psyche, Resilienz und Immunsystem,“ so Bader. Ein gestörter Stoffwechsel kann hingegen zu Energieverlust, Heißhungerattacken oder einem schlechten Hautbild führen.

Kann man den Stoffwechsel messen lassen?

Man kann den Stoffwechsel auf unterschiedliche Weise bestimmen lassen. Ferdinand Bader hebt die indirekte Kalorimetrie als bevorzugte Methode hervor. Dabei wird die Sauerstoffaufnahme und CO2-Abgabe gemessen, um den Anteil von Fett- und Kohlenhydratverbrennung zu bestimmen. „Die genauesten Ergebnisse erhalten wir durch Messungen unter Belastung, zum Beispiel bei der Spiroergometrie“, erklärte Bader. Hier werden die Atemgase während eines anstrengenden Belastungstests auf dem Fahrrad oder Laufband analysiert.

Was beeinflusst den Stoffwechsel?

Neben offensichtlichen Faktoren wie Ernährung und Bewegung spielen auch weniger bekannte Einflussfaktoren eine Rolle:

  • Stress: Dauerhafter Stress kann den Stoffwechsel um bis zu 75 % reduzieren, da der Körper in den „Sparmodus“ wechselt. Dies führt dazu, dass weniger Kalorien verbrannt werden.
  • Timing der Mahlzeiten: Laut Studien beeinflusst der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme den Stoffwechsel stark. Frühzeitiges Essen fördert den Kalorienverbrauch, während spätes Essen Kalorien in Fettdepots speichert.
  • Hydrierung: Genügend Wasser ist essentiell für die Zellfunktion und den Stoffwechsel.
  • Lebensstil: Faktoren wie Schlaf, Schichtarbeit oder die Balance zwischen Anspannung und Entspannung beeinflussen den Stoffwechsel nachhaltig.

Wie kann ich meinen Fettstoffwechsel aktivieren?

Ein zentraler Punkt in der Episode war die Frage, wie man den Körper dazu bringt, den Fettstoffwechsel anzuregen und vermehrt Fett statt Kohlenhydrate zu verbrennen. Laut Bader funktioniert das am besten bei niedriger Intensität: „Fettverbrennung findet vor allem bei leichten Belastungen statt, wie Gehen oder gemäßigtem Joggen. Wer zu intensiv trainiert, greift nur auf Kohlenhydratspeicher zurück.“

Stoffwechsel-Mythos: Fettverbrennung beginnt erst nach 30 Minuten

Der Mythos, die Fettverbrennung würde erst nach einer halben Stunde einsetzen, wurde im Podcast klar widerlegt. Bader erklärte, dass die Verbrennung von Fett schon nach etwa zwei Minuten einsetzt – vorausgesetzt, man bewegt sich in der richtigen Intensitätszone.
„Der Schlüssel ist ein kontinuierliches Training im niedrigen Belastungsbereich, um den Körper langfristig auf Fettverbrennung umzustellen“, so der Experte.

Gewohnheiten statt Ziele

Abnehmen oder den Stoffwechsel verbessern – das ist laut Bader kein kurzfristiges Projekt. Entscheidend sei, neue Gewohnheiten zu etablieren, die langfristig in den Alltag integriert werden. „Wir brauchen keine Ziele, sondern Prozesse. Kleine, nachhaltige Schritte machen den Unterschied,“ erklärte er und brachte es mit einem anschaulichen Beispiel auf den Punkt: „Wenn du ein Sportler werden willst, frag dich: Was würde ein Sportler tun? Und dann tue genau das.“

Stoffwechsel messen – der erste Schritt zu mehr Gesundheit

Wer sich beim Abnehmen oder mit dem Thema Stoffwechsel schwer tut, sollte darüber nachdenken, diesen professionell bestimmen zu lassen. Eine Spiroergometrie kann helfen, den genauen Status quo zu bestimmen und individuell angepasste Trainings- und Ernährungspläne zu erstellen. Besonders bei langjährigen Problemen kann eine Stoffwechselanalyse wertvolle Erkenntnisse liefern.
„Der Aufwand ist überschaubar, und der Nutzen ist enorm. Es ist viel weniger kompliziert, als die meisten Menschen denken,“ betonte Bader abschließend.

Interesse geweckt? Jetzt Stoffwechsel testen lassen!

Wenn du das Gefühl hast, dass dein Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht geraten ist, lasse dich professionell beraten und finde heraus, wie du deine Gesundheit und mehr Energie zurückgewinnen kannst. Für mehr spannende Insights höre unbedingt in die Episode von “Gesund werden, Gesund bleiben” auf Spotify oder Apple Podcasts rein.

Häufig gestellte Fragen zum Stoffwechsel

Was ist eine Stoffwechselanalyse?

Eine Stoffwechselanalyse wird mithilfe einer Blut-, Atem-, oder Speichelprobe durchgeführt, um detaillierte Einblicke in deinen Stoffwechsel zu erhalten. Eine high-tech Atemgasanalyse funktioniert wie folgt: Man wird einer moderaten Belastung ausgesetzt, atmet über ein spezielles Mundstück, welches die Zusammensetzung der Atemluft analysiert und bekommt so akkurate Ergebnisse.

Wie beeinflussen Nährstoffe einen guten Stoffwechsel?

Ein guter Stoffwechsel hängt auch davon ab, ob dein Körper die richtigen Nährstoffe bekommt. Diese helfen dabei, Nahrung effizient zu verstoffwechseln und so mehr Energie aus der Nahrung zu gewinnen. Besonders wichtige Nährstoffe sind Vitamine, Mineralstoffe und Proteine, die wir mit unserer Nahrung aufnehmen sollten, um den Stoffwechsel anzukurbeln.

Wie beeinflussen Darmbakterien die Nahrung und den Stoffwechsel?

Darmbakterien arbeiten daran, die Nahrung in Bestandteile zu zerlegen, die deinem Körper ermöglichen, Energie über die Nahrung aufzunehmen. Mit einer auf die Darmflora abgestimmten Ernährung kannst du jedoch den Stoffwechsel gezielt anregen. Und hilfst du den kleinen Helfern im Darm, fällt das Abnehmen umso leichter.